Der Klimawandel schreitet immer weiter voran. Hitze, Trockenheit oder Starkregen treten immer häufiger auf. In vielen Fällen reagieren Städte und Gemeinden bereits darauf, indem sie entsprechende Strategien entwickeln. Das kann einerseits eine ganz praktische Maßnahme wie eine grüne Stadtplanung sein. Doch auch Apps oder die eigene Website können genutzt werden, um den Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert bei Extremwetterlagen zu bieten und die Städte resilienter zu machen. All das trägt dazu bei, eine Stadt klimasensibel weiterzuentwickeln.
In allen unseren kommunalen Apps wird beispielsweise die Bevölkerung vor Naturkatastrophen und Extremwetterlagen gewarnt. Basierend auf den Unwetter- und Katastrophenwarnungen des Bundesministeriums erhalten alle User:innen rechtzeitig eine Push-Benachrichtigung. Auch die Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes laufen automatisch dort ein und warnen vor Extremwetterlagen wie Hitze und Trockenheit.
Klimaaktionsplan für mehr Transparenz
Die hessische Stadt Hünfeld bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern aber noch mehr, nämlich einen Klimaaktionsplan in ihrer Stadt-App. Dort sind die verschiedensten Dinge aus den Kategorien Klimaschutz und Klimaanpassung eingezeichnet– von energetischen Sanierungen über erneuerbare Energien und Fahrradverkehr bis hin zu Natur- und Hochwasserschutz.

Die Einwohnerinnen und Einwohner können sich so jederzeit selbst informieren, wozu welche Maßnahme da ist und was sie kostet. Denn nach einem Klick auf ein Projekt wird genau das angezeigt. Ebenso Informationen dazu, wie lange es dauert und was genau daran gemacht wird. Die Bürgerinnen und Bürger werden so in den Prozessen mitgenommen. „Transparenz“ ist hier das Stichwort.
Cooler Stadtplan der Stadt Gießen
Aber auch andere Städte nutzen Apps, um ihre Stadt nachhaltig, lebenswert und klimaresilient zu machen. Die Stadt Gießen hat zum Beispiel einen „Coolen Stadtplan“ entworfen. Dieser kann direkt auf der Website oder über die App aufgerufen werden. Auf dieser Karte sind alle Bereiche eingezeichnet, die im Sommer besonders heiß werden. Es wird aber auch gezeigt, wo es „coole“ Orte gibt, wohin die Passanten bei Bedarf „flüchten“ können.
Deswegen sind auf der Karte alle Bäume markiert, bei denen es auch eine Sitzgelegenheit gibt. Kühle öffentliche Gebäude wie Kirchen sind ebenfalls eingezeichnet, genauso wie Springbrunnen, die die Umgebungstemperatur ebenfalls etwas herunterkühlen.

Gleichzeitig ist der „Coole Stadtplan“ auch eine Erfrischungskarte, denn auf ihm ist auch eingezeichnet, wo der nächste Trinkbrunnen ist und wo sich Passanten ihre Flasche kostenlos mit Leitungswasser auffüllen lassen können.
Hitzewarnungen über Stelen in der Einkaufsstraße
Zusätzlich laufen in der Stadt Gießen über Stelen Hitzewarnungen über die Bildschirme, wenn es sehr heiß ist. Die Stelen befinden gut sichtbar im Seltersweg, einer der beliebtesten Einkaufsstraßen in Mittelhessen. So kann auch Digitale Signage dabei unterstützen, eine Stadt resilienter zu machen.
Weitere Ideen für klimasensible Stadtentwicklung
Es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, um eine Stadt klimasensibel weiterzuentwickeln. So können beispielsweise „Heatmaps“ erstellt werden. Dafür werden in einer Stadt dutzende Stationen eingerichtet, die in regelmäßigen Abständen die Temperatur messen. Anhand dieser Daten wird dann eine sich aktualisierende Karte erstellt, die anzeigt, wie heiß es an welchem Punkt der Stadt es gerade ist. Über eine App können User diese Karte beispielsweise einsehen, und die heißen Orte meiden. Oder es während auf Grundlage dieser Daten Maßnahmen ergriffen, damit die Temperaturen dort nicht mehr so extrem steigen.
Spannend sind auch Bodenfeuchtesensoren, die messen, die feucht die Erde an Bäumen an der Straße oder in Blumenbeete sind. Anhand dieser Daten kann nun ermittelt werden, welche Pflanze gerade Wasser braucht. So wird einerseits vermieden, dass Pflanzen vertrocknen, andererseits kann Wasser und auch Fahrweg gespart werden. Denn wenn die Erde noch feucht genug ist, muss kein Fahrzeug ausrücken und es wird nicht mehr gegossen als nötig.
Datenbasierte Verkehrslenkung
Auch die Luftqualität spielt in einer klimaresilienten Stadt eine wichtige Rolle. Hier können Smart City Strategien und IoT (Internet of Things) erneut weiterhelfen. Dank Sensoren an Straßen können Emissionen gemessen werden. Und anhand dieser Daten wiederum kann der Verkehr so gelenkt werden, dass bestimmte Bereiche entlastet werden und die Luft wieder besser wird.
Dies sind nur ein paar Beispiele dafür, wie eine Stadt sich auf das Klima der Zukunft vorbereiten kann. Doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, wie Sensorik, IoT, Apps und andere Tools zusammenarbeiten können, um eine Stadt „wetterfest“ zu machen.